Wie du mit deinem Handy bessere Fotos machst – ohne neue Kamera, ohne Stress
Wenn dein Foto nicht das zeigt, was du gefühlt hast …
Du erlebst einen schönen Moment, machst ein Foto – und später sieht das Foto "ganz okay" aus, aber nicht so, wie es sich angefühlt hat?
Das liegt nicht an deiner Kamera und es liegt auch nicht an dir. Es liegt daran, dass dir noch niemand beigebracht hat, wie man seinen Blick für Fotos entwickelt, wie man ihn füttert, wie man ihn überhaupt kennenlernt.
Fotografieren ist zu 80% Sehen und zu 20% Technik. Die meisten Tutorials konzentrieren sich auf die 20%. Kein Wunder, dass sich deine Fotos trotz aller Tipps noch immer „irgendwie falsch" anfühlen.
Die 3-Fragen-Methode für sofort bessere Handy-Fotos:
Bevor du das nächste Mal ein Foto machst, halte kurz inne:
Was fühle ich hier gerade? (Ruhe? Freude? Nostalgie?)
Was genau löst dieses Gefühl aus? (Das Licht? Die Farben? Ein Detail?)
Wie kann ich das im Bild zeigen? (Näher ran? Mehr Raum? Anderer Winkel?)
Probier das heute aus: Such dir einen Moment, der dir gefällt. Stell dir diese drei Fragen. Mach dann erst das Foto.
Es wird noch nicht perfekt sein und das muss es auch nicht. Du wirst trotzdem den Unterschied sofort spüren.
Warum deine Handy-Fotos bisher langweilig aussehen
Die meisten Menschen fotografieren automatisch: Handy hochhalten, auf Brusthöhe, das Motiv in die Mitte, abdrücken. Das Ergebnis? Technisch korrekte, aber langweilige Bilder.
Das eigentliche Problem: Dein Handy ist darauf programmiert, "richtige" Fotos zu machen. Scharf, hell genug, richtig belichtet. Was es nicht kann: Entscheiden, was du wirklich zeigen willst. Das musst du selbst herausfinden.
Der Unterschied zwischen Knipsen und bewusstem Fotografieren
Knipsen ist: Reaktiv, schnell, automatisch – du reagierst auf einen Moment Bewusstes Fotografieren ist: Du nimmst dir einen Moment Zeit, um wirklich hinzuschauen
Entscheiden, was du wirklich zeigen willst
Zwei Beispiel aus meinem VHS-Kurs
Beispiel 1: Das Schultüten-Foto
Eine Teilnehmerin macht ein Foto von ihrem Kind am ersten Schultag. Auf dem Bild: Ein Junge mit bunter Tüte vor der Haustür. Die schöne Schultüte steht im Mittelpunkt, groß und bunt. Das Foto ist technisch perfekt, gut belichtet, sogar der goldene Schnitt wurde berücksichtigt. Was in dem Bild fehlte, war der Stolz, den beide in diesem Moment gefühlt haben.
Was hättest sie anders versuchen können?
Der Stolz auf diesen Moment war in den Augen des Jungen zu sehen. Die Schultüte spielte nur die zweite Rolle.
Was geholfen hätte:
In die Hocke gehen. Aus der tieferen Perspektive wäre Nähe entstanden. Den Fokus auf die Augen des Jungen oder auf die kleinen Hände, die die Schultüte wie einen Schatz halten.
Beispiel 2: Der Garten-Moment
Ein Teilnehmer fotografiert seinen Garten. Auf dem Foto: Blumen, Sträucher, der komplette Garten mit sehr viel Himmel. Perspektive leicht von unten. Etwas überbelichtet, aber das war leicht zu beheben. Was komplett fehlte war das Gefühl von Ruhe und Frieden, das er an seinem kleinen Garten so sehr liebt.
Was hätte er anders machen können?
Innehalten, schauen, spüren und dann erkennen: Die Ruhe versteckte sich im Licht zwischen den Blättern. In dem Spiel von Licht und Schatten auf dem Boden.
Das Foto zeigte seinen Garten. Aber er wollte eigentlich zeigen: "Hier finde ich Frieden."
Was geholfen hätte:
Statt den Garten als Ganzes zu zeigen, sich auf die Stimmung einlassen. Konkret: In die Hocke gehen und Blumen oder Steine im Vordergrund nutzen. So entsteht Tiefe und das Gefühl von "in der Natur sein".
Wie du noch mehr Gefühl ins Bild bekommst
Auf das richtige Licht warten: Zur "Goldenen Stunde" fotografieren, am Morgen oder am Abend. Dann wird alles weich und warm und zart..
Der wichtigste Tipp von allen:
Nicht einfach wild drauf losknipsen, sondern vorher ein wenig nachdenken. Experimentiere mit der Perspektive. Knie dich hin und richte das Handy nach oben. Oder steige auf eine Bank und nutze die Vogelperspektive.
Das hat nichts mit teurer Technik zu tun. Das sind simple Bewegungen aber sie verändern das ganze Gefühl des Bildes.
Kurz erklärt – Die 3-Fragen-Methode nach Elke Aybar (Fuchs & Fadenzauber):
1. Was fühle ich hier gerade?
2. Was genau löst das Gefühl aus?
3. Wie kann ich das im Bild zeigen?
Wenn du Begleitung suchst
Vielleicht spürst du: Das hier hat dir gutgetan. Und vielleicht wünschst du dir mehr davon.
Dann trag dich gern in meinen Newsletter ein.
Ich schreibe dort über genau solche Fragen wie hier: Wie du sehen lernst. Wie du bei dir bleibst. Wie du deinen Blick findest.
Und wenn „Dein Blick. Dein Bild.“ – mein Workbook für fotografisches Sehen und kreative Ruhe – erscheint, erfährst du es dort als Erste